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ZIELKLARHEIT
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Wenn sie dir die Flügel stutzen ist es mit der Freiheit vorbei. Von Tierschützern wird es häufig kritisiert, bei Vögeln ist es eine gängige Praxis: Das beschneiden der Schwungfedern hält sie am Boden. So können Tiere besser gezähmt und domestiziert werden.

Und wie ist das bei Menschen? Die letzten Jahren bleiben mir als surreale Erinnerung, als „man“ uns als Gesellschaft die Schere ansetzte, als wollte man auch uns zähmen und domestizieren. So mancher Aufschwung wurde unterbunden, Höhenflüge gestrichen, Gemeinschaften getrennt. Einige standen recht schnell ziemlich gerupft da. Waren diese Einschnitte wirklich alternativlos?

Gott sei Dank ist das alles vorbei – ist es das? Nein, die Wunden bleiben zurück und solange können wir nicht zur gewohnten Tagesordnung übergehen.

Außer der gestutzten Flügel und fehlenden Reichweite betrauern viele heute noch Verluste im engsten Kreis. Jedoch sind zerrüttete Beziehungen keine direkte Folge des Coronavirus, sondern das Ergebnis unserer Beziehungsfähigkeit! Und es wirft die Frage auf: Wie gehen wir als Menschheitsfamilie miteinander um? Um-gehen wir uns, grenzen wir aus?

Ein Politiker sagte einst: „Wir werden einander viel verzeihen müssen!“ Ok, fangen wir damit RICHTIG an. Gelegenheiten dazu gibt’s viele. Mit einem lapidaren: „Sorry! Isch halt dumm g’loffe!“, ist es sicherlich nicht getan.

Beim Verzeihen geht es grundsätzlich darum, die Vergangenheit zu bereinigen, d.h. aufzuarbeiten, was war! Dem anderen zu verzeihen, hat etwas Entlastendes – für beide: Obwohl mir der andere Unrecht getan hat, werfe ich es ihm nicht länger vor. Ich überwinde meinen Ärger und gebe zu verstehen: „Es ist zwischen uns geklärt.“

Die gesellschaftliche Aufarbeitung dazu ist längst überfällig. Von Führungskräften erwarten wir Klarheit, um Erlebtes zu verarbeiten und um bestätigt zu bekommen: „Meine Unterstützung und mein Verzichten haben sich gelohnt!“ Selbst wenn Fehler gemacht wurden, sind Menschen bereit, den Entscheidungsträgern zu verzeihen: WENN SIE IHRE FEHLER EINGESTEHEN! Das ist der wichtigste Punkt: Führungskräfte, die Verantwortung für ihr Handeln übernehmen und dafür aufrichtig um Verzeihung bitten, erfahren Entlastung und Vertrauen!

Privat läufts nicht anders: Wieviele Freundschaften „kriseln“ oberflächlich immernoch? Der Stachel sitzt tief. Auf beiden Seiten sind die Masken gefallen und viele waren erschrocken und enttäuscht über den Charakter des Freundes. Bist du zwischenzeitlich bereit, deinem Freund zu verzeihen?

Es ist nie nur einer allein „schuld“ – und Schuld sollte in diesem Zusammenhang auch nicht im Fokus stehen.
Wenn es die Freundschaft wert ist, dann mach den ersten Schritt und sprich mutig an, was dir weh tut und was zwischen euch steht? Wo ist dein Anteil? Wo warst du unfair, abwertend, illoyal oder hast den Freund gar im Stich gelassen?
Bist du auch bereit, dir selbst zu verzeihen?

In diesem Sinne: Schwätzed mit’nand und lasst euch neu beflügeln!

Eure Stefanie

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