SCHEIBE ABSCHNEIDEN | 2. Türchen
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FÜHRUNG

Vermutlich gehen die meisten Führungskräfte davon aus, dass sie Kraft ihres Amtes die Geschicke des Betriebes steuern. Sie bestimmen über die Zukunft des Unternehmens. Erfolg und Wachstum lägen in ihrer Hand.

Ist das so? Haben Führungskräfte die Macht, um über Erfolg und Misserfolg zu entscheiden?

Ich würde sagen: nur bedingt! Wenngleich die Handschrift des Chefs den Betrieb im Wesentlichen prägt.

Die Stärke von Führungskräften lässt sich auf drei Ebenen erkennen. Erstens: Wie werden Entscheidungen getroffen und Maßnahmen umgesetzt? Die drei K‘s spielen eine zentrale Rolle: Klarheit, Kompetenz und Konsequenz. Wem der Überblick fehlt oder wer zögert, dringende Entscheidungen zu treffen … tja, der hat noch ein Paar mehr offene TO DO’s.

Die zweite Ebene spielt sich zwischen den Menschen ab. Wie stark ist die Führungskraft mit den Mitarbeitenden verbunden? Schafft sie es, eine (lat.) communio, also eine Gemeinschaft herzustellen oder hält sie Distanz und ist fernab von Nöten und Bedürfnissen? Kann sie kommunizieren – oder ist alles nur Geschwätz?

Den innersten Kern von Führung trifft meines Erachtens nur die dritte Ebene. Hier zeigt sich, wer Manager ist oder wer Leaderqualitäten hat. Es ist die eine, zentrale Frage, auf die jede Führungskraft eine Antwort parat haben sollte: WEM FOLGST DU?

Diejenigen Manager, die meinen, sie seien der Dompteur in der Manege und auf ihren Pfiff springen die Kätzchen durch den Feuerreif, werden diese Frage kaum beantworten können.

Hingegen kennen all jene, die wissen, dass etwas Übergeordnetes Einfluss auf ihr Leben hat, diese „innere Stimme“. Ob sie darauf hören, der Stimme vertrauen oder gar ihrem Ruf folgen ist eine ganz andere Herausforderung. Im wahrsten Sinne des Wortes: sie fordert heraus! Denn nicht alles, was sie sagt, ist rational zu erklären oder passt gar in die eigene Lebensplanung. Wer er jedoch schafft, das eigene Ego zu überwinden und der inneren Führung zu vertrauen, lernt viel über Glück und Demut: Seine wesentliche Bestimmung zu erkennen und dankbar annehmen ist bestimmt die größte Aufgabe – für uns ALLE!

Wahre Leader haben diese Gabe, identifizieren sich mit ihrer Auf-Gabe und folgen ihrer Berufung! Mit dieser tiefen Erkenntnis wird Führung eine zutiefst demütige Mission. Die Führungskraft wird zum Diener für den Betrieb und dessen Mitarbeitende und erfüllt täglich nur noch Eines: beste Rahmenbedingungen schaffen, damit alle so arbeiten können, wie es ihnen entspricht und alle damit erreichen, wonach sie streben: ein glückliches Leben.

Das ist der Segen, der über erfolgreichen Betrieben liegt, wenn Führungskräfte ihren Sinn erkennen und ihnen Anvertrauten dienen. Das sind die Leitsterne am Himmel, die den Hirten den Weg leuchten.

Lasst euch führen!

Eure Stefanie

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