SANKTIONEN
7. Dezember 2022
STABILITÄT
9. Dezember 2022
Manchmal ist das Schreiben auch für mich eine harte Nuss, die sich nur schwer knacken lässt – vor allem dann, wenn es sich um sensibles Themen handelt.
Den ganzen Tag heute will es mir einfach nicht gelingen, einen 3.000 Zeichen langen, einigermaßen passables Adventsimpuls auf Papier zu bringen. Zu sehr beschäftigen mich die Ereignisse vergangener Tage und Nächte, nimmt mich die Sorge ein um einen lieben Freund, der gestern „verwirrt“ von Zuhause weg lief und den wir mit großem Einsatz vieler HelferInnen, mit Polizei, Hundestaffel und Hubschrauber letztlich heute Nacht „zufällig“ im Industriegebiet wiederfanden. Er war nur leicht bekleidet über 14 Stunden bei Minusgraden unterwegs. In einem entsprechend kritischen Zustand fanden wir ihn vor.

Die Freude überwiegt – ein wahres Wunder ist geschehen! Ein Nachtwächter war wachsam und fand ihn auf einem Hinterhof im Industriegebiet. Meine Güte! Nicht auszudenken, wie die Geschichte sonst ausgegangen wäre, hätte der Nachtwächter gepennt …

Jedenfalls waren wir alle zur Mitternacht unfassbar erleichtert. Die Tränen rannen uns über die Wangen, die Anspannung des Tages löste sich.

Ja, das war ein spannungsgeladener Psycho-Krimi, der unsere Nerven enorm strapazierte. Das Schlimmsten dabei: Wir fühlten uns alle so hilflos? Statt nur passiv herumzusitzen, griffen wir nach jedem erdenklichen Strohhalm, der Hoffnung versprach und suchten Tag und Nacht das gesamte Stadtgebiet nach ihm ab.

Doch diese harte Nuss konnten wir nicht knacken. Keine Lösung zu haben, keinen Nussknacker, kein passendes Werkzeug, dass hilft, war kaum zu ertragen!

Bis irgendwann jemand sagte: „Wir haben alles gemacht, was in unserer Macht steht. Jetzt hilft nur noch beten, dass wir ihn lebend wiederfinden!“

Vielleicht mag dies für manchen befremdlich klingen. Für mich persönlich war es gestern Nacht ein starker Trost, zu wissen, dass uns viele Menschen mit ihren Gedanken und Gebeten beistanden. Loslassen der eigenen Kontrolle, Zulassen der Arbeit externer Einsatzkräfte, Vertrauen in die göttliche Ordnung und zuversichtlich eine Lösung abwarten … puh, um diese Lektionen zu lernen besuchte ich gestern einen Crashkurs in der Schule des Lebens!

Übrigens: Diese benannten Fähigkeiten stehen Führungskräften ohnehin gut zu Gesicht. Auch im Unternehmensalltag gibt es viele harte Nüsse zu knacken, für die nicht immer der richtige Moment gekommen ist oder das passende Werkzeug fehlt. Manchmal muss man abwarten können … geduldig sein … innerlich von der fixen Vorstellung einer Lösung Abstand nehmen.

Und man muss bereit sein, ein Wunder zu empfangen: Dass sich die Nuss von innen heraus alleine öffnet, um ihren Schatz freizulegen.

In diesem Sinne: wundert euch schön weiter!

Eure Stefanie

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