Ein altes Sprichwort sagt: „Die dümmsten Bauern haben die größten Kartoffeln!“ Ist das wirklich so? Was machen sie anders als andere? Und warum gelten sie mit ihrem Erfolgsprinzip als dumm?Seit Jahrzehnten erforsche ich Wachstumsprinzipien und gestalte lebendige Unternehmen nach dem Vorbild der Natur. Selbst beim Geld- und Warenfluss steht uns die Natur Pate und zeigt, wie Versorgung und Vermögensbildung natürlich funktioniert.
Im Geldfluss gibt es drei Phasen, die sich im Kreislauf wiederholen: einnehmen, ausgeben und Pause. Für Einnahmen brauchen wir eine offene Hand. Abwehrhaltungen oder gar Sätze wie: „Mit Geld kann ich nichts anfangen!“, sind wenig förderlich, um Geld anzulocken. Es kommt so oder so im Kreislauf immer wieder vorbei – zur rechten Zeit und in deine Hand, wenn du sie öffnest.
Bei Ausgaben brauchen wir „Bauernschläue“. Geld ist wie gute Saat. Wir können Samenkörner beliebig streuen, gar wegwerfen. Der schlaue Bauer sät auf fruchtbaren Boden, dorthin, wo die Saat beste Chancen hat, aufzugehen. Das nennt man Investition. Ein lebendiger Unternehmer gibt also niemals sein Geld „einfach so“ aus, sondern er investiert klug, z.B. in Ausbildung, Mitarbeiter, Werkzeug, etc. Er erkennt, auf lange Sicht, welchen Mehrwert seine Saat bringen kann. Und dafür braucht es Zeit – die dritte Ruhephase.
Der schlaue Bauer legt die Hände in den Schoß und wartet ab, gießt, lockert die Erde, macht ein Nickerchen.
Und was macht der smarte Unternehmer?
Für so viele „Macher“ sind PAUSEN ihre größten Probleme. Nix zu tun, sondern vertrauen und geschehen lassen, kommt in ihrer Welt nicht vor. Sie verfallen in Aktionismus, reißen neue Felder auf, weil sie glauben, dass sie es sind, die Erfolg und Wachstum schaffen. Irrtum! Es geschieht im Verborgenen, immer dann, wenn augenscheinlich nix los ist. Dann schlägt die Saat Wurzeln, bringt Neues ans Tageslicht, wächst der Sonne entgegen und trägt Früchte.
„Scheinbar“ sind die Bauern doch nicht so dumm wie man ihnen sprichwörtlich nachsagt, sondern vielmehr im Vertrauen und Wissen, dass Erfolg natürlich erfolgt!
Stefanie Aufleger
akzent-Kolumne 22/03