Das habe ich ja gern: Erst die Klappe weit aufreißen, den starken Max markieren und dann, wenns drauf ankommt, den Schwanz einziehen.
Genau so, wie Jesus es zuvor Petrus vorhergesagt hatte, ist es geschehen: Als Jesus gefangen genommen wurde, folgte Petrus ihm und saß draußen im Hof des Hohepriesters. Dort wurde er von mehreren Personen erkannt, die sagten: „Dieser Mann war auch mit Jesus von Nazareth zusammen“. Petrus leugnete jedoch, Jesus zu kennen, und sagte: „Ich kenne ihn nicht!“. Dies geschah insgesamt drei Mal.
Wie schnell sind wir dabei, in Verurteilungen zu fallen – vor allem dann, wenn wir zuhause auf unserer Couch unsere Wertevorstellungen klar sortiert und ordentlich vor uns aufgereiht haben. Dann lässt sich hervorragend das Benehmen anderer kritisieren. Doch wie sieht es denn aus, wenn wir selbst draußen auf den Gassen unterwegs sind? Halten wir da immer Wort? Stehen wir da für unsere Werte und unsere Freunde ein?
In den letzten Jahren konnte man viele Hähne krähen hören. Zum Beispiel beim Umgang mit den Pandemiemaßnahmen vermisste mancher den Beistand seiner Freunde. In Familien, unter Freunden und auch im Kollegenkreis haben viele den Mund gehalten, Augen und Ohren verschlossen, wollten nicht anecken, hielten mit ihrer wahren Meinung hinterm Berg. Es kam zu Ausgrenzungen, Spaltungen, Mobbing. Konformität war das Gebot der Stunde.
Oder analysieren wir mal die Übergriffe, die sich täglich vor unseren Augen abspielen. Sexuelle Belästigungen am Arbeitsplatz, Sticheleien und respektloses Verhalten. Wie oft ducken sich die nächsten Kollegen weg, weil sie in nix reingezogen werden wollen. Selbst wenn sich die Betroffenen zu Wort melden und um Hilfe bitten werden sie vielerorts mit Sätzen abgespeist wie: „Hör einfach nicht hin! Mach dir nix draus, ist halt so!“ Ungestört treiben Täter weiter ihr Spiel – und kein Hahn kräht danach!
Natürlich könnte man all jene „Feiglinge“ an Pranger stellen, die versäumen, ihr Stimme zu erheben und insgeheim zu Mittätern werden. Könnte man! Die Geschichte von der Verleumdung Petrus bietet uns eine andere Betrachtungsweise: Petrus hatte Angst, wahnsinnig Angst davor, dass er gleich der Nächste sein könnte, dem es an den Kragen geht. Diese Angst sollten wir ernst nehmen, denn ängstliche Menschen sind zunächst mit sich selbst beschäftigt und können unmöglich gleichzeitig für andere stark sein.
Der Kern dieser Geschichte ist, dass selbst einer der treuesten Jünger Jesu in einer schwierigen und gefährlichen Situation versagte, er Schwächen und Fehler hatte, wie jeder andere Mensch eben auch. Trotzdem blieb Jesus seinen Jüngern treu und vertraute ihnen weiterhin. Offenbar gab er sich nicht der Illusion hin, seine Jünger müssten perfekt sein. Diese Erwartung war ihm fremd. Er wusste um ihre Angst und Not und somit konnte er ihnen verzeihen.
Vielleicht ist das der Schlüssel: Weniger Erwartungen und mehr Mitgefühl!
In diesem Sinne: überwindet eure Angst!
Eure Stefanie
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