„Schwätzed ihr no mit‘nand oder habt ihr scho g‘erbt?“ Dem ein oder der anderen ist jene Frage vertraut, die auf der Schwäbischen Alb mancher Familie gestellt wird. Dabei geht es meist um die postmortale Güterverteilung, also ums Erben!
In meiner Arbeit als Freie Rednerin komme ich mit vielen Familien ins Gespräch und kann aus Erfahrung sagen: Das ist nicht nur im Schwabenland ein Thema. Neid, Missgunst und Ungerechtigkeiten in der Zuwendung ziehen sich durch viele Familien hindurch, und das bereits zu Lebzeiten!
Da fühlt sich der eine mehr geliebt als die andere, bekommt mehr Aufmerksamkeit, erfährt mehr Rücksicht, wird öfter angerufen, ist besser informiert, usw.
Das ist vielmals enttäuschend! Da brauchen wir nicht drumrum zu reden. Es spiegelt sich in manch spitzer Bemerkung wieder, die mir in Trauergesprächen begegnen! Vor allem jedoch hinterlässt das Gefühl, zu kurz gekommen zu sein, einen faden Beigeschmack, der oft weit über ein Menschenleben hinaus reicht.
Es ist spannend: Dieselben Verhaltensmuster begegnen mir 1:1 im Business-Coaching. Da heißen Schwester und Bruder eben Chefin oder Kollege – aber die Enttäuschung über mangelnde Aufmerksamkeit und Wertschätzung führen auch da zu Streit, Rachegedanken oder Resignation.
Gibt es denn überhaupt eine GERECHTE Verteilung? Wann wird die Verteilung von Zuwendungen als fair oder gerecht empfunden? Ist das nicht subjektiv und von Fall zu Fall verschieden?
Ich meine schon! Mir fällt auf, dass dieses Thema erst als Mangelerscheinung auf den Tisch kommt – eben dann, wenn sich jemand unfair behandelt oder übergangen fühlt.
So manch Verstorbener würde sich ‚im Grabe rumdrehen‘, wenn er die teils dramatischen Szenen seiner enttäuschten Familienmitglieder mitverfolgen könnte. Mangelnde Klarheit und fehlende Aussprachen führen allzuoft zu Streit, Neid, Zwietracht, Kälte und Spaltung … wer schon wünscht dies seinen Liebsten für die Zeit danach?
Wie wohl tun jene, die zu Lebzeiten alles geklärt haben – persönlich und materiell – und ihre Idee zur gerechten Verteilung niedergeschrieben steht.
Einige Menschen wollen alle Kinder gleich behandeln und das Erbe gleichmäßig unter ihnen aufteilen. Andere wiederum entscheiden sich dafür, dass das Erbe nach Bedürfnissen oder Fähigkeiten verteilt wird, um sicherzustellen, dass alle die Unterstützung bekommen, die sie benötigen.
Die aus meiner Sicht beste Variante ist es, MIT WARMEN HÄNDEN ZU GEBEN und zu Lebzeiten in ausreichendem Maße das zu verteilen, was man an Liebe, Zuneigung, Fürsorge, Rat und Ressourcen zur Verfügung hat. Vor allem das Gespräch mit ALLEN ist von unschätzbarem Wert, unter anderem deshalb, weil es die Chance in sich birgt, ein persönliches DANKE leibhaftig zu vernehmen.
In diesem Sinne: bleibt dankbar und fair!
Eure Stefanie
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