GEMEINWOHL-BILANZ

Für viele ist eine GWÖ-Bilanz wie eine Steuerklärung:
Sie ist wichtig - aber keiner hat so richtig Bock darauf!

STEAUF  legt das Augenmerk verstärkt darauf, 

Je größer die Akzeptanz der MitarbeiterInnen, desto erfolgreicher der GWÖ-Prozess! Deshalb hat STEAUF das WErtespiel entwickelt und bietet für Unternehmen und ihre Teams Großgruppenveranstaltungen an: Die GWÖ-Matrix wird spielerisch ermittelt - mit viel Spaß!

Und das alles geschieht im Team in 2-4 Tagen!

(... und nicht wie sonst in 6-12 Monaten!!!)

STEAUF UND DAS GEMEINWOHL

Veröffentlichung der Gemeinwohl-Bilanz beim Wirtschfaftskonzil Konstanz, Stefanie Aufleger mit Antje von Dewitz VAUDE, Uli Burchard, Christian Felber und Dominik Böhringer

Von Anfang an ...

Seit 2012 befasst sich Stefanie Aufleger und ihr Unternehmen STEAUF mit der Gemeinwohlökonomie (GWÖ). 2014 erstellte die STEAUF-Werkstatt den Einstiegsbericht und wurde Mitglied des Vereins.
Ausschlaggebend dafür war ein Vortrag von Christian Felber in der Schweizer Kathause Ittingen. Eine Freie Mitarbeiterin des Unternehmes war an der Organisation der mehrtägigen Veranstaltung mit Christian Felber beteiligt. Intern wurde das Thema mehrfach diskutiert und überlegt, wie sich dieser Gedanke in der STEAUF- Werkstatt konsequenter umsetzen ließe.


ERSTE GEMEINWOHL-BILANZ 2014

Stefanie Aufleger mit Christian Felber und Eugens bei der Gemeinwohl-Veranstaltung in Konstanz

Gemeinwohlbilanz pünktlich zum Wirtschaftskonzil

Seit 2013 engagiert sich Stefanie Aufleger mit ihrem Unternehmen aktiv in der GWÖ-Regionalgruppe in Konstanz. In diesem Zusammenhang war sie Mitbegründerin einer Unternehmensgruppe: Dort treffen sich Unternehmer, die sich über unternehmerische Fragen in Verbindung mit der GWÖ austauschen. So entstand beispielsweise im Jahr 2014 ein Kund*innenfragebogen und neue, andere AGBs für GWÖ-orientierte Unternehmen. Über eine weitere neu-initiierte Patengruppe werden GWÖ-interessierte dabei begleitet, ihren Einstiegsbericht zu erstellen. 2014 veröffentlichten vier PionierunternehmerInnen auf dem Konstanzer Wirtschaftskonzil in Konstanz ihre erste Gemeinwohlbilanz.
2019 absolvierte Stefanie Aufleger den Lernweg für GWÖ-BeraterInnen und begleitet seither verschiedene Unternehmen bei der Erstellung ihrer Gemeinwohlbilanz.

Ein Wirtschaftsunternehmen muss Gewinn erzielen, das ist die Grundlage - jedoch sollte dies nicht zum Schaden anderer erfolgen, sondern dem GEMEINWOHL zuträglich sein.

Unternehme, die ihren Wertekompass an der Gemeinwohl-Ökonomie ausrichten, pflegen eine wertvollen Umgang mit ihren MitarbeiterInnen, ihren KundInnen, mit LiferantInnen, FinanzpartnerInnen und dem gesellschaftlichen Umfeld. Ihre Handlungen orientieren sich  an Werten wie

Die Gemeinwohl-Bilanz gibt darüber Auskunft, wie die Werte im Unternehmen gelebt werden.

WARUM IST ES SINNVOLL, EINE BILANZ ZU ERSTELLEN?

Es gibt verschiedene Aspekte, warum es für Unternehmen sinnvoll ist, eine Gemeinwohl-Bilanz zu erstellen. Vier seien an dieser Stelle genannt: 

Erstens: Unternehmen sind unter Druck

Der gesellschaftliche Druck auf Unternehmen ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Berührungsgruppen beobachten Unternehmen und achten darauf, inwieweit sie mit ihrem Wirken und Handeln die Gesellschaft wertvoll mitgestalten. So wählen auch Kund*innen zwischenzeitlich bewusster aus, wen sie unterstützen bzw. fördern wollen und bei wem sie ihre Produkte kaufen. Lage und Preis allein sind bei vielen schon lange kein alleiniges Kaufkriterium mehr.

Grundlage für diese Entscheidungen ist der transparente Umgang der Unternehmen mit den jeweiligen Berührungsgruppen. Unternehmen, die freiwillig zu ihrem Werteverhalten Auskunft geben, verschaffen sich einen klaren Wettbewerbsvorteil.


Zweitens: Umkämpfter Arbeitsmarkt

Der Arbeitsmarkt ist umkämpft. Mitarbeitende suchen sich heutzutage ihre Unternehmen wesentlich bewusster aus als früher und entscheiden sich meist für einen Arbeitsplatz, der ihnen ein sinnerfülltes Arbeiten ermöglicht. 

Unternehmen, die eine wertebasierte Zusammenarbeit pflegen, sind attraktive Arbeitgeber. Mitarbeitende dieser Unternehmen arbeiten meist motivierter, es gibt weniger Krankheitsausfälle und geringe Fluktuation.


Drittens: Wachstumspotential und Teamgeist

Die Gemeinwohl-Bilanz ist für Team- und Organisationsentwicklung ein geeignetes Instrument, um Wertekultur begreifbar und sichtbar zu machen. Schlummernde Potentiale, jedoch auch Konflikte, werden frühzeitig erkannt. Die Mitarbeitenden sind aktiv in den Lösungsprozess einbezogen, engagieren sich nachweislich für die Umsetzung geeigneter Maßnahmen. Die Bilanz dient dabei als Messinstrument, Kennzahlen spiegeln das Entwicklungspotenzial im Unternehmen und lassen erkennen, in welche Maßnahmen sinnvoll investiert werden sollte. Die Identifikation der Mitarbeitenden mit ihrem Unternehmen wächst, die Produktivität steigt, schwelende Konflikte werden gelöst und das Betriebsklima ist für jeden Einzelnen spürbar besser.


Viertens: Gesetzliche Rahmenbedingungen 

Seit 2017 sind europäische Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden gesetzlich dazu verpflichtet, neben einer Finanzbilanz eine Ethikbilanz zu veröffentlichen. In verschiedenen Regierungserklärungen (z.B. Baden-Württemberg) ist die Gemeinwohl-Bilanz bereits verankert. Weitere Pläne sehen vor, dass zukünftig die Steuerabgaben von Unternehmen an eine Gemeinwohl-Bilanz gekoppelt werden sollen. Demnach würde für Unternehmen, die sich nachweislich stark fürs Gemeinwohl engagieren, ein geringerer Steuersatz veranschlagt als für Unternehmen, die „in die eigene Tasche wirtschaften, ihre Gewinne also auf Kosten des Gemeinwohls erzielen. Wann und ob diese Pläne in Gesetzestexte fließen, ist unbekannt ... doch in stark wandelnden Zeiten wie diesen ist alles möglich ;-) Gemein-wohl dem, der vorgesorgt hat.

WAS KOSTET EINE GWÖ-BILANZ? 

Grundsätzlich kann jeder selbst eine Gemeinwohl-Bilanz erstellen. Die Vorlagen zur Bericht Erstellung und Anleitungen dazu sind im Internet unter ecogood.org zu finden und stehen kostenlos zum Download bereit.

In der Praxis hat es sich jedoch bewährt, wenn Unternehmen sich bei der Bilanzierung von eine*m Gemeinwohl–Berater*in begleiten lassen. Die Vorteile liegen auf der Hand: die Beteiligten sind wesentlich schneller in der Thematik, die Ergebnisse werden in kürzerer Zeit erarbeitet, die Bilanz kommt schnell und kurz zu einem guten Ergebnis.

Wie lange ein begleiteter Prozess dauert hängt von der Erfahrung und dem Methodendesign der Beratenden ab.

Das Audit wird durch einen externen Auditor der Gemeinwohl-Ökonomie vollzogen. Daraufhin wird dem Unternehmen ein Testat für eine gültige Gemeinwohl-Bilanz ausgestellt.

INTERVIEW MIT GWÖ-BERATERIN 

Stefanie Aufleger im Interview

Zwei Grundgedanke der GWÖ klingen in mir sehr stark: „Kooperation statt Konkurrenz!“ und „Support your local dealer!“

Meine Hoffnung an die GWÖ-Region Bodensee ist, dass wir diese Kernwerte leben und beherzigen. Wir haben in der Region viele Kompetenzen und Stärken und viele Menschen, die genau diese Vielfalt brauchen.

So legt beispielsweise jeder Berater seinen Fokus anders und gewichtet den Bilanzierungsprozess aus seiner subjektiven Betrachtung. 

Manche lieben es, sich in Tabellen und Zahlen zu vertiefen und in einer Kleingruppe von Führungskräften die Kennzahlen und die entsprechenden Bewertungen zu ermitteln.

Das ist gut und sehr wichtig, denn die Vergleichbarkeit der Bilanzen gelingt nur dann, wenn wir valides Datenmaterial haben. Der Qualitätsanspruch dazu kann nicht hoch genug sein.


Hingegen bin ich persönlich eher von der pragmatischen Sorte: 

Für viele ist eine GWÖ-Bilanz wie eine Steuerklärung: Sie ist wichtig - aber keiner hat so richtig Bock darauf!

In meinen Beratungen lege ich mein Augenmerk verstärkt darauf, dass alle MitarbeiterInnen mit an Bord sind, dass alle verstehen, was wir da machen und warum wir es machen, dass sie Ergebnisse sehen und ggf. einsehen, warum eine Verhaltensänderung nötig ist. Je größer die Akzeptanz der MitarbeiterInnen, desto erfolgreicher der GWÖ-Prozess! Daher liebe ich zum Beispiel Großgruppenveranstaltungen und ermittle dabei „spielerisch“ die GWÖ-Matrix. Speziell dafür haben wir das STEAUF-Wertespiel entwickelt.


So hat jeder in der Region andere Vorlieben und Fähigkeiten. Jetzt gehts darum, diese gut zu kombinieren, um auch in puncto Qualität und Akzeptanz volle Fahrt aufzunehmen.

BUSINESS-VALUE-STUDY

Business Value Study - wissenschaftliche Arbeit von Stefanie Aufleger über Wertekultur in Unternehmen am Beispiel der Gemeinwohl-Bilanz

Master-Thesis zur Gemeinwohl-Bilanz

An der Donau-Universität Krems (Österreich) forschte Stefanie Aufleger von 2015 bis 2017 im Rahmen ihres Masterstudiums zum Thema Corporate Social Responsibility (CSR) und Gemeinwohl Ökonomie. 2016 veröffentlichte sie die STEAUF Business Value Study. Die Forschungsfrage “Wie werden Werte in Unternehmen kommuniziert?” wurde durch eine empirische Vollerhebung aller auditierten Gemeinwohl-Bilanzen im deutschsprachigen Raum beantwortet. Die Master-Thesis über Wertekommunikation in Unternehmen am Beispiel der Gemeinwohl Bilanz wurde 2017 an der Donau-Universität Krems eingereicht.


Studie zum Download

Master Thesis zum Download

PRAXISBEISPIELE

Unternehmen, die STEAUF bei der Erstellung ihrer
GWÖ-Bilanz begleitet hat.

INTERESSE GEWECKT? 

Offene Fragen? Kontaktieren Sie uns!